3 Jahre lang angekündigt, jetzt ist es soweit: Ab sofort könnt ihr kostenlos online mein Buch „Leistungsverweigerung – Ein Manifest gegen die Imperialistische Gesellschaft“ lesen.
Physische Exemplare könnt ihr nur in Person bei Lesungen von mir gegen Spende bekommen, also haltet die Augen nach Terminen offen. Das Anti-Copyright erlaubt euch jedoch ausdrücklich, gerne eure eigenen Exemplare zu drucken. Freue mich über alle, die es lesen!
Als ich das erste Mal in die Jugendpsychiatrie kam, bin ich 16 Jahre alt. Dort war ich auf einer “geschützten Station”, im allgemeinen Sprachgebrauch auch oft “Geschlossene” genannt. Da es sich dabei um eine freiheitsentziehende Zwangsmaßnahme handelte, führte ich nach ein paar Tagen ein Gespräch mit einem Richter, eine Standardprozedur. Dieser verfasst einen regulären „richterlichen Beschluss“, der aufgrund einer „Selbst- und/oder Fremgefährdung“ meine Unterbringung in der Klinik für 6 Wochen juristisch absegnete. Am Ende sollten es nur 5 Wochen werden, doch es waren die schlimmsten meines Lebens. Es war das Jahr 2012.
In einer Woche erscheint endlich mein Manifest “Leistungsverweigerung!”, an dem ich die letzten drei Jahre geschrieben habe. Viele von euch wissen schon lange, dass ich an eben einem solchen „Manifest“ schreibe und ich freue mich, dass dies alleine bei ein paar von euch bereits Interesse geweckt hat, obwohl die Zielsetzung des Buchs in meiner öffentlichen Kommunikation bisher vage blieb. Für einige Menschen, inklusive mir selbst, wird sich jedoch auch die berechtigte Frage stellen, welchen Wert dieser weitere tausender Texte darüber, dass Kapitalismus schlecht ist, für die Leser*innen haben wird. Um die Erwartungen an die bald veröffentlichten 127 Seiten realistisch zu halten, möchte ich hier vorab den Schreibprozess beleuchten, der über Jahre hinweg Zielsetzung und Umfang der „Leistungsverweigerung!“ geformt hat.