„Das rote Buch war nur Maos Tweetsammlung“ – @garamsalami

Individualistische Unsterblichkeit

Posted: Oktober 22nd, 2023 | Author: | Filed under: Essay, Politik | Tags: , , , , , , | No Comments »

Lesezeit: ~6 Minuten
Content Notes: Tod, strukturelle Gewalt, Drogen, Krieg, Wohnungslosigkeit, psychische Krankheiten

One thing about me: Mein Leben ist fucked. Hätte ich nicht zu jeder Zeit gekämpft wie ein Löwe, wäre ich tot. Gewalterfahrungen, Armut, psychische Krankheiten, Wohnungslosigkeit sind Lebensrealitäten, die eine Gesellschaft mir aufgebürdet hat, für die ich nichts wert bin, weil ich als Erwachsener mehr Zeit in Psychiatrien als im Büro verbracht habe. Erfrierende wohnungslose Menschen, Drogentote, Kriegsopfer, durch die Polizei Ermordete sind direkte Konsequenzen eines Systems, das uns nach unserer Leistung einen Lebenswert zuschreibt und ausselektiert. Der unnatürliche Tod ist eine nicht zu leugnende Realität des Kapitalismus. Ich spüre ihn in jeder Zelle meines Körpers, schmecke ihn in dem Essen, das ich mir kaum leisten kann, lese ihn in dem Inkassobrief, dessen Absender in Indonesien sitzt. Jeden Tag wenn wir in die Nachrichten schauen, sehen wir Tote, echte Menschen, für die es niemals ein Happy End geben wird. Die Allgegenwertigkeit des Sterbens ist so offensichtlich und doch versuchen meine Psychiaterin, mein Betreuer, meine Therapeutin, Gott küsse ihre Augen, mir verzweifelt zu vermitteln, dass alles gut wird, ich die Tötungsmaschine des Kapitalismus überwinden könne, wenn ich nur eine Heilung, das Leben, zulassen würde.

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Das Trolley-Problem: Eine antiimperialistische Kritik (unironisch)

Posted: November 9th, 2021 | Author: | Filed under: Essay, Politik | Tags: , , , , , , | No Comments »

Nur eine im Kern imperialistische Gesellschaft kann sich das Trolley-Problem überhaupt ausgedacht haben. Jede westliche Ethik rechtfertigt imperialistische Menschheitsverbrechen.

Lesezeit: 5 Minuten

Das Trolley-Problem ist eine Serie von ethischen Dilemmas aus den 60ern (und in unserer Zeit ein Meme), die moralische Entscheidungsfindung untersuchen sollen.

Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person. Darf (durch Umlegen der Weiche) der Tod einer Person in Kauf genommen werden, um das Leben von fünf Personen zu retten?

-Phillipa Foot, 1967

In Variationen sind die Menschen festgebunden, um Fragen zum Warnen oder Ausweichen der Menschen auf dem Gleis überflüssig zu machen, oder statt des Umlegens eines Hebels soll ein “fetter Mann” auf das Gleis geschubst werden, um die Straßenbahn zu stoppen. Das Trolley-Problem in seiner heutigen Form wurde zuerst 1967 von Phillipa Foot beschrieben, einer Begründerin der modernen Tugendethik, die sich auf Aristoteles beruft, die möglichen Antworten auf das Dilemma beziehen sich jedoch oft auf Ethik, die lange vor 1967 ausgearbeitet wurde.

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